Die Inschrift im Stein
Im Denk- und Grabmalbereich gilt eine gewisse Besonderheit, denn die Inschriften treten entweder erhaben hervor oder liegen vertieft im Stein. So gut wie nie werden Schriften einfach aufgemalt. Die Verwitterungsanfälligkeit wäre zu groß und der Denkmalgedanke, der auch eng mit der uns überdauernden Zeit verbunden ist, könnte nicht erfüllt werden.
So haut der Bildhauer den Buchstaben in den Stein. Dabei vertraut er auf die Licht- und Schattenwirkung seiner Arbeit. Zur Verstärkung der Lesbarkeit kann die Nut mit Farbe ausgefasst werden.
Vertiefte Schriften werden hauptsächlich bei etwas längeren Texten angewendet. Dabei wird der Buchstaben-Balken meist in einer V-Nut herausgemeißelt.
Erhabene Schriften treten aus dem Flächengrund hervor. Das deutlich aufwendigere Verfahren verlangt das Abtragen der umgebenden Fläche um die Höhe der erhabenen Schrift. Diese kann in verschiedenster Weise ausgeführt werden.
In den letzten Jahrzehnten rückten (erhabene) Metallschriften aus Bronze und Aluminium häufig in den Vordergrund. In Einzelfällen können diese gegossenen und schließlich eingeklebten Schriftzüge eine Bereicherung sein (z. B. auf grob gebrochenen Findlingen o. ä.). Im Allgemeinen neigt das Erscheinungsbild jedoch zur „Monokultur“ auf Friedhöfen.